Heute einige persönliche Worte, Eindrücke, ein innerer Monolog meiner Wahrnehmung, niedergeschrieben, wie die Kuh Milch gibt.
Ich schwatze: “Kaum etwas ist dem Menschen, dem Individuum (…) mehr zu eigen als seine Unterschiedlichkeit”, schrieb ich 2017 in Lena van de Velde. – Trotz dieser Überzeugung ertappe ich mich regelmäßig dabei zu kategorisieren, über Mitmenschen wider ihrer Unendlichkeit, ihrer nie in Gänze zu beschreibenden Persönlichkeit zu urteilen, sie zu verurteilen.
Mein Leben, meine Erinnerungen, unzählige Episoden, aneinandergereiht, eingebettet in meine Entwicklung, meine ganz eigene Geschichte unter dem Einfluss meiner Mitmenschen, meinem häuslichen, schulischen, beruflichen Umfeld. Unzählige Gedanken, Abwägungen, Beurteilungen. Und nicht nur das. Neuronale Netzwerke werden – wie inzwischen erforscht wurde – über bis zu drei Generationen vererbt. Traumata, Ängste, Nöte, die nicht meine sind. Wie in Stein gemeißelt, nehmen diese Einfluss auf mein Leben, führen zu einem mir nicht nachvollziehbaren Verhalten. Es mangelt an Erklärung. Die Erkenntnisse zur Epigenetik lassen einige Theorien einstürzen. „Stille – ein Geschwätz“ weiterlesen