Der Sonntag am 28.04.2019 war ein glücklicher Tag. Mehr ein glücklicher Nachmittag oder Abend. Kein Wenn, kein Aber.
Auf dem Programm der Hamburgischen Staatsoper stand der Parsifal von Richard Wagner. Beginn: 17.00 Uhr, das Ende: ca. 22.00 Uhr. Drei Aufzüge, zwei Pausen, etwa vier Stunden Musik. Das weckt nicht bei jedem Glücksgefühle, bei einigen sogar Grauen, nachvollziehbar. Umso schwieriger mag es da für den ein oder anderen zu verstehen sein, dass ich mich nicht eine Minute langweilte. Schier unglaublich, aber wahr. Das hatte selbst ich nicht für möglich gehalten. Längen gibt es immer, Passagen, die sich ziehen. Die Musik aber war phantastisch, überwältigend. Die Inszenierung: modern, abstrakt, voll Bilder und Symbole, phantasievoll, gewagt, konsequent, textnah. Das Kosmische, das der Musik Wagners innewohnt, hatte ich in diesem Maße bisher nicht vernommen, wohl aber die Nähe zur symphonischen Musik Gustav Mahlers herausgehört. Das Bühnenbild unterstützte diesen Eindruck. Der Gesang war großartig, das Orchester phänomenal, der Dirigent am Pult: Kent Nagano, für die Stadt eine Bereicherung, für mich ein Segen. Eine großartige Vorstellung, ein wahrhaft phantastischer Abend. „Parsifal – ein Rückblick“ weiterlesen